Steine bilden eine Brücke

Ausblick - Schwerpunkte für 2023

2023 stehen verschiedene Massnahmen zur Förderung der Patientensicherheit im Fokus. Weiter soll mit Aufnahme des sanaCERT Standards Informieren und Entscheiden im Behandlungsnetz die integrierte Versorgung gefördert werden.

Mit Implementierung des Konzepts room of horror der Stiftung Patientensicherheit Schweiz sollen Mitarbeitende in interprofessionellen Teams für Aspekte der Patientensicherheit sensibilisiert werden. Auch wird die Erhebung der Compliance in Bezug auf die Checkliste Sichere Chirurgie geprüft. Weitere Bausteine in Bezug auf die Patientensicherheit bilden der Pilot zur Einführung einer pharmazeutischen Visite sowie der Pilot im Bereich Patient Blood Management. Zur Prozessoptimierung werden das Modul CAUTI-Intervention eingeführt sowie die Bestrebungen im Bereich Austrittsmanagement umgesetzt. Mit Aufnahme des sanaCERT Standards Informieren und Entscheiden im Behandlungsnetz wird die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit über die Spitalgrenzen hinaus gefördert.

Mit Aufnahme des sanaCERT Standards Informieren und Entscheiden im Behandlungsnetz werden die Qualitätsstandards der SRO AG weiterentwickelt.

Die Stiftung sanaCERT suisse bietet für die Akutsomatik 33 Qualitätsstandards an. An einer Zertifizierung werden jeweils acht Standards vorgelegt, wobei der Grundstandard Qualitätsmanagement obligatorisch bei jeder Zertifizierung geprüft wird.

Nach wiederholt erfolgreicher Zertifizierung eines Standards wird geprüft, diesen in den Betrieb zu überführen und den nächsten Standard zu implementieren. Pro Zertifizierungszyklus wird nach Möglichkeit ein neuer Standard implementiert.

Im Hinblick auf die zukünftigen Entwicklungen im Bereich der integrierten Versorgung hat die SRO AG entschieden, den Standard Informieren und Entscheiden im Behandlungsnetz zu erarbeiten. Der Standard umfasst sechs übergeordnete Standardelemente:

  • Schriftliche Richtlinien zwischen Spital, Hausärztinnen und Hausärzten sowie dem Rettungsdienst zu Wahl- und Notfalleintritt, inklusive Definition der Informationskaskade
  • Festlegung der Entgegennahme und Dokumentation von Informationen des externen Behandlungsnetzes
  • Schriftlicher Konsens zwischen Spital- und Hausärztinnen und Hausärzten sowie Pflege und Spitexorganisationen, welche Entscheidungen im Behandlungsnetz gemeinsam getroffen werden
  • Schriftliche Richtlinien zu den Informationen, die bei Spitalaustritt an die nachbehandelnden Partner im Behandlungsnetz übermittelt werden
  • Periodische Evaluation des Zusammenwirkens im Behandlungsnetz

Der Qualitätszirkel, welcher diesen Standard erarbeiten wird, setzt sich wie folgt zusammen:

  • Kaderärztin Innere Medizin und Notfallzentrum (Co-Standardleitung)
  • Vertretung Qualitätsmanagement (Co-Standardleitung)
  • Kaderarzt Chirurgie
  • Kaderarzt Orthopädie
  • Chefarztsekretärin
  • Ressortleiterin Akutpflege

Bei Bedarf werden weitere Bereiche in die Erarbeitung der einzelnen Konzeptinhalte involviert. 

Am Kick-Off des Qualitätszirkels wird eine Selbstbewertung anhand der normativen Grundlagen durchgeführt. Anschliessend wird die Konzepterarbeitung geplant und umgesetzt. 

Das Konzept room of horrors der Stiftung Patientensicherheit Schweiz wird in der SRO AG als room of fails umgesetzt.

Patientinnen und Patienten sind im Spital vielfältigen iatrogenen Gefährdungen ausgesetzt, beispielsweise:

  • Unsichere räumliche und gegenständliche Umgebung
  • Inadäquate Verwendung von Material
  • Nicht indizierten oder fehlenden medizinischen Massnahmen
  • Nicht eingehaltenen Hygieneregeln

Solche Gefährdungen können zu unerwünschten Ereignissen führen. Grundsätzlich sind die Gefahren den Mitarbeitenden bekannt, aber bleiben im Alltag oft unentdeckt. Im room of fails soll das Situationsbewusstsein der Mitarbeitenden geschult werden, damit mögliche Gefährdungssituationen entdeckt werden. Im room of fails wird ein Patientenzimmer simuliert, in welchem bewusst verschiedene Gefährdungen eingebaut wurden. Damit werden die alltagsbezogenen Beobachtungsfähigkeiten, das kritische Denken und das kritische Situationsbewusstsein hinsichtlich Patientengefährdungen erfahrungsbezogen trainiert. Die Mitarbeitenden erhalten die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu schulen und mögliche akute Patientengefährdungen praxisnah zu identifizieren. 

In der SRO AG wird der room of fails während einer Woche eingerichtet und vom Qualitätsmanagement sowie der Pflegeexpertise und der -bildung betreut werden. Die Mitarbeitenden sind aufgefordert, sich in interprofessionellen Teams anzumelden und die Simulation gemeinsam zu beurteilen. Damit soll der interprofessionelle Austausch und die Perspektive anderer Berufsgruppen zusätzlich gefördert werden. 

Im Anschluss an die Beobachtungsphase wird die Simulation mit den Mitarbeitenden besprochen und die gefundenen oder übersehenen Gefährdungen werden gemeinsam diskutiert. 
 

 

Der Fragebogen der internen Patientenzufriedenheitsmessung Ihre Meinung interessiert uns besteht seit 2013 und wurde in den letzten Jahren nur geringfügig angepasst. Der Fragebogen wird stationären Patientinnen und Patienten im Rahmen des Austrittsgesprächs durch die Pflegefachperson abgegeben. Zusätzlich haben Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, den Fragebogen über die Homepage auszufüllen. Dies, indem der QR-Code auf dem Fragebogen gescannt wird oder direkt über die Homepage.
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Fragebogen über die Homepage nur einen geringen Rücklauf von ein bis zwei Fragebogen pro Woche aufweist. Da der Fragebogen für die ambulanten Bereiche nur online verfügbar ist, tendiert der Rücklauf in den ambulanten Bereichen gegen null.

Mit dem Projekt Digitalisierung der Patientenbefragung sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Steigerung des Rücklaufs an Fragebogen, welche über die Homepage ausgefüllt werden
  • Steigerung des Rücklaufs in den ambulanten Bereichen
  • Prüfung eines digitalen Fragebogens in der Software ServiceNow für den ambulanten und den stationären Bereich
  • Digitale Möglichkeiten nutzen, um weitere Informationen zu erhalten, welche Faktoren zu Zufriedenheit oder Unzufriedenheit geführt haben

Im Jahr 2023 findet ein Pilot für die digitale Patientenbefragung statt. Im stationären Bereich in der Frauenklinik, im ambulanten Bereich in der Radiologie. Anschliessend werden die Erfahrungen ausgewertet und das weitere Vorgehen bestimmt.

Zur Steigerung des Rücklaufs der Fragebogen über die Homepage werden an verschiedenen Orten mit hohem Patientendurchlauf Plakate mit QR-Codes aufgestellt, um die Möglichkeit des Feedbackgebens besser sichtbar zu machen. Weiter wird zeitweise ein Internetbanner aufgeschaltet, welcher auf die Feedback-Möglichkeit hinweist. Auch diese beiden Massnahmen werden nach der Pilotphase ausgewertet und die Weiterentwicklung definiert. 

 

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