Patientensicherheit: SRO übernimmt die Empfehlungen der «smarter medicine»

Zuviel Sauerstoff kann schädlich sein

Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin (SGAIM) hat zur Reduktion von Überbehandlungen ohne Mehrwert für die Patienten die Empfehlung abgegeben, keinen Sauerstoff zu verabreichen, um eine Sauerstoffsättigung von 94 % oder mehr zu erhalten. Die Empfehlungen wurden unter dem Träger «smarter medicine – Choosing wisely Switzerland» publiziert.

Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass Akutpatienten oftmals ohne deutliche Evidenz eine Sauerstofftherapie erhalten. Dies ist auch dann der Fall, wenn keine Ateminsuffizienz oder eine verminderte periphere Sauerstoffsättigung (SpO2) von unter 90 % vorliegt.

Studien an hospitalisierten Akutpatienten haben ergeben, dass eine freigiebige Sauerstoff-Verabreichung im Vergleich zu einer konservativen Strategie (mit geringeren Sauerstoff-Zielwerten und somit geringerer Sauerstoff-Verabreichung) mit einer Übersterblichkeit assoziiert ist. 

Von der Empfehlung ausgeschlossen sind spezielle Situationen wie etwa eine Kohlenmonoxid (CO)-Vergiftungen, Cluster-Kopfschmerzen, vaso-okklusive Krisen bei Sichelzellanämie oder ein Pneumothorax. Weiter wird darauf hingewiesen, dass bei dunkelhäutigen Patienten die Sättigungs-Messung verfälscht und das Ausmass der Sauerstoff-Minderversorgung unterschätzt werden kann.

Die SRO AG hat diese «smarter medicine» Empfehlungen für alle stationären und ambulanten Bereiche übernommen. Unter dem Slogan «92 % genügt» wurden alle Mitarbeitenden mit einer Plakat-Kampagne auf die neuen Empfehlungen hingewiesen, um zu sensibilisieren dass eine Sauerstoffsättigung von 92(-94) % für die meisten Patienten ausreichend ist. Die entsprechenden Richtwerte sind auch in den Verordnungsmasken im Klinikinformationssystem hinterlegt, sodass alle Mitarbeitende bei Verordnung direkt darauf hingewiesen und diese Empfehlungen umgesetzt werden.

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