Kennzahlen 2021
Die SRO AG hat auch im Jahr 2021 an den vom ANQ (Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken) vorgegebenen Messungen teilgenommen. Im Bereich Patientenzufriedenheit wurde die interne Messung weitergeführt sowie während dreier Monate die Zufriedenheit der ambulanten Patienten in der Tagesklinik gemessen. Weitere Kennzahlen zu Prozessqualität und Outcome runden das Kennzahlensystem im Bereich Qualität ab.
Mit dem Erheben, Analysieren und Interpretieren von Kennzahlen können Schwachstellen und Handlungsbedarf in Prozessen identifiziert und Verbesserungsmassnahmen geplant und umgesetzt werden. Im Bereich Qualitätsmanagement wird mit den Kennzahlen des ANQ, den vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) publizierten Qualitätsindikatoren der Schweizer Akutspitäler sowie mit weiteren, themenspezifischen internen Kennzahlen gearbeitet. Kennzahlen werden intern publiziert. Die Kennzahlen des ANQ und des BAG werden auch extern publiziert.
Die SRO AG hat im Jahr 2021 an allen Messungen des nationalen Messplans des ANQ teilgenommen.
Im Bereich Akutsomatik waren dies folgende Messungen:
- Nationale Auswertung der potentiell vermeidbaren Rehospitalisationen
- Nationale Erhebung der postoperativen Wundinfektionen
- Nationale Prävalenzmessung Sturz (2021 aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt)
- Nationale Prävalenzmessung Dekubitus (2021 aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt)
Im Bereich Erwachsenen-Psychiatrie waren dies folgende Messungen:
- Veränderung Symptombelastung zwischen Ein- und Austritt (Fremdbewertung)
- Veränderung Symptombelastung zwischen Ein- und Austritt (Selbstbewertung)
- Erhebung der freiheitsbeschränkenden Massnahmen
- Nationale Patientenzufriedenheitsmessung
Alle Resultate sind über die Homepage des ANQ abrufbar.
Im Folgenden werden drei zusätzliche, SRO-interne Messungen kurz erläutert:
Jährlich erkranken zwischen 7 und 8% der hospitalisierten Patienten an einer Health-Care-assoziierten-Infektion, das heisst, eine im Spital erworbene Infektion. (www.swissnoso.ch).
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) verpflichtet die Spitäler zur Messung der postoperativen Wundinfektionen nach definierten Eingriffen. Seit 2019 werden in der SRO AG auf Basis von Routinedaten durch das Medizincontrolling zusätzlich folgende Health-Care-assoziierten-Infektionen erhoben:
- Lungenentzündungen
- Harnwegsinfektionen nach Einlage eines Blasenkatheters
- Infektionen in Zusammenhang mit einem Venenkatheter
Die Daten werden quartalsweise ausgewertet, analysiert und bei Bedarf Verbesserungsmassnahmen umgesetzt.
Aktuell werden die Handlungsanweisungen zur korrekten Einlage von peripheren und zentralen Venenkathetern unter der Leitung der Spitalhygiene überarbeitet, mit dem Ziel, in der gesamten SRO AG je eine einheitliche Handlungsanweisung anzuwenden.
Im Bereich der Harnwegsinfektionen nach Blasenkatheter wird die SRO AG ab 2022 das Swissnoso Modul CAUTI Surveillance implementieren. CAUTI steht für catheter-associaed urinary tract infections. Bei diesem Modul werden alle Patienten, welche mit einem Blasenkatheter ins Spital eintreten oder während des Spitalaufenthaltes einen Blasenkatheter erhalten, in einer zentralen Datenbank von Swissnoso erfasst. Ergänzend werden allfällige Infektionszeichen sowie die Indikation für den Blasenkatheter erhoben. In der Datenbank wird anschliessend automatisiert berechnet, ob aufgrund der Angaben, eine Harnwegsinfektion vorliegt. Mit dieser zentralen Erfassung werden sich verschiedene Rückschlüsse ziehen lassen. Dazu gehören die Häufigkeit der Blasenkathetereinlage sowie deren Indikation. Zudem ist ein Vergleich mit anderen Spitälern möglich. Auf Basis der Ergebnisse werden gezielt Verbesserungsmassnahmen geplant und umgesetzt werden können.
Neben dem Modul CAUTI Surveillance sind in der SRO AG folgende weiteren freiwilligen Module von Swissnoso eingeführt:
- SSI Intervention
Bei diesem Modul wird die Einhaltung von drei elementaren Massnahmen zur Infektionsprävention vor Operationen überprüft: Die Haarentfernung, die präoperative Hautdesinfektion und die Antibiotikaprophylaxe. - CCM CleanHands
Bei diesem Modul wird die Einhaltung der Händehygiene nach den fünf Indikationen der WHO bei verschiedenen Berufsgruppen überprüft.
Vom 15. März bis 30. Juni 2021 wurden alle Patienten, welche sich einer ambulanten Operation unterzogen haben und auf der Tagesklinik betreut wurden, zu ihrer Zufriedenheit befragt.
Jährlich nimmt die Anzahl der Operationen, welche die Spitäler grundsätzlich im ambulanten Setting durchführen müssen, zu. Die SRO AG hat deshalb im 2019 begonnen, den Behandlungsprozess bei ambulanten Operationen anzupassen, mit dem Ziel, dass sich Patienten nach ambulantem Eingriff zu Hause sicher versorgt fühlen, allfällige Warnzeichen kennen und wissen, wohin sie sich bei Beschwerden wenden können.
Mit dieser Befragung wurden folgende Zielsetzungen verfolgt:
- Erfragen der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Tagesklinik-Aufenthalt von Ein- bis Austritt
- Erfragen der Zufriedenheit mit den erhaltenen Informationen
- Erfragen der Situation nach Austritt (Schmerzen, weitere Beschwerden, Schweregrad der Beschwerden)
- Kenntnis des Angebots bei Fragen und Unsicherheiten
236 ausgefüllte Fragebogen sind in die Auswertung eingeflossen (Rücklauf von 34%).
Die Fragen wurden auf einer quantitativen sechser Skala beantwortet, wobei die Bewertung 1 der schlechtesten, die Bewertung 6 der besten Bewertung entsprach.
Die Auswertung zeigt einen positiven Trend. Der Mittelwert für die Gesamtbeurteilung des Aufenthaltes lag bei 5.76 von 6 möglichen Punkten. Ebenso positiv wurden die Aufnahme in der Tagesklinik, die postoperative Behandlung, die Möglichkeit, Fragen zu stellen sowie die Verständlichkeit der erhalten Antworten beurteilt.
Mit Mittelwerten von 5.63, respektive 5.59 von 6 Punkten erreichten die Informationen vor Eintritt und die Informationen zum weiteren Heilungsverlauf in der Tendenz weniger gute Bewertungen.
Sehr gut wurde auch die Schmerzbehandlung beurteilt. 80% der Patienten beurteilten die Schmerzbehandlung als perfekt. 11% brauchten keine Schmerzmittel. 5% der Patienten glaubten, eher zu viele Schmerzmittel erhalten zu haben, 4% eher zu wenig.
82% der Patienten gaben an, zu Hause unter keinen Beschwerden gelitten zu haben. Bei den Beschwerden zu Hause wurde am häufigsten Schmerzen und eine Schwellung genannt. 79% der Patienten beurteilten die Beschwerden zu Hause als leicht, 18% als mittel und 3% als schwer. 95% der Patienten hätten gewusst, wo sie sich bei Fragen und Unsicherheiten melden können, 4% haben sich gemeldet, 1% der Patienten wusste nicht, wo sie sich hätten melden können.
Aufgrund der Resultate wurden unter anderen folgende Massnahmen umgesetzt:
- Schriftliche Information zur präoperativen Medikamenteneinnahme zu Hause prüfen
- Operationsplanung weiter optimieren, um sicherzustellen, dass ambulante Operationen zu Beginn des Programms geplant werden
- Information der Operateure, dass ein Kaderarzt der Chirurgie am ersten Tag nach der Operation den Patienten zu Hause anrufen und nach dem aktuellen Befinden fragen kann
- Sensibilisierung der Pflegeteams aufgrund von Freitextrückmeldungen der Patienten
GRAFIK: ENTWICKLUNG PATIENTENZUFRIEDENHEITSMESSUNG TAGESKLINIK 2021
Die SRO AG führt seit 2013 eine kontinuierliche Messung der stationären Patientenzufriedenheit durch. Bei Austritt erhalten alle Patientinnen und Patienten einen Fragebogen mit sieben Fragen zur quantitativen Beurteilung sowie der Möglichkeit, diese durch einen Freitext zu ergänzen. Folgende sieben Fragen werden gestellt und durch die Patientinnen und Patienten auf einer quantitativen sechser Skala bewertet:
- Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit uns?
- Wie beurteilen Sie die pflegerische Dienstleistung?
- Wie beurteilen Sie die ärztliche Dienstleistung?
- Wie verliefen die Aufnahmeformalitäten im Spital?
- Wie gut war Ihre Entlassung durch das pflegerische und ärztliche Personal organisiert?
- Wie zufrieden waren Sie mit dem Essen im Spital?
- Wie zufrieden waren Sie mit der Sauberkeit im Spital?
In den Ergebnissen zeigen sich über Jahre sehr hohe Zufriedenheitswerte. Im Jahr 2021 haben sich die Zufriedenheitswerte für die Beurteilung der Leistungen insgesamt sowie für die Entlassung signifikant verbessert.
Das grösste Verbesserungspotential besteht nach wie vor im Austrittsmanagement.
GRAFIK: ENTWICKLUNG INTERNE PATIENTENZUFRIEDENHEITSMESSUNG 2018-2021