Strahlenschutz

Damit Patienten sowie Mitarbeitende einer möglichst geringen Strahlenbelastung ausgesetzt werden, legen wir besonderen Wert auf einen effizienten und konsequenten Strahlenschutz.

Die Verantwortung für den Strahlenschutz liegt bei medizinisch sachkundigen Personen, technisch sachkundigen Personen und der Medizinphysik. Alle Abteilungen, die mit Strahlung arbeiten, sind aktiv an der Umsetzung des Strahlenschutzes beteiligt.

Zu den Aufgaben der medizinisch sachkundigen Personen gehört vor allem die Rechtfertigung jeder einzelnen Untersuchung. 

Die technisch sachkundigen Personen übernehmen die Strahlendosisüberwachung von rund 240 beruflich strahlenexponierten Personen am SRO, koordinieren die Qualitätssicherung an den Röntgeneinrichtungen im gesamten Spital, bearbeiten das Betrieb-Bewilligungsverfahren für diese Geräte und beraten bei Fragen zum Strahlenschutz innerhalb und ausserhalb des Spitals. 

Die Medizinphysik führt Dosisabschätzungen bei Röntgenuntersuchungen durch und unterstützt bei der Weiterbildung der beruflich strahlenexponierten Personen.
 

Unser Leistungsspektrum:

Die meisten Röntgenuntersuchungen wie z. B. Aufnahmen der Lunge, der Hände und der Füsse verursachen sehr kleine Dosen (weniger als 1 mSv); sie gehören zum so genannten Niedrigdosisbereich

Röntgenuntersuchungen des Achsenskeletts (Schädelknochen, Wirbelsäule), des Beckens und des Abdomens (Bauch) gehören zu den Untersuchungen im mittleren Dosisbereich (1-5 mSv). 

Untersuchungen, bei denen mehrere Bildschichten angefertigt werden (Computertomografie), Durchleuchtungen, durchleuchtungsgestützte Kontrastmitteluntersuchungen und Interventionen gehören zum Hochdosisbereich. Hier ist die effektive Dosis im Allgemeinen grösser als 5 mSv.

Bei den Angaben in der folgenden Zusammenstellung handelt es sich um Richtwerte, bei denen je nach Konstitution des Patienten grössere individuelle Unterschiede auftreten können. Zum besseren Verständnis werden die Strahlendosen mit der natürlichen Strahlenbelastung verglichen.

Bild zur Verfügung gestellt von Physmed

Verzicht auf Schutzmittel bei radiologischen Untersuchungen 

In der Vergangenheit wurden bei allen radiologischen Untersuchungen Bleischürzen verwendet, um strahlenempfindliche Organe zu schützen.
Durch den technischen Fortschritt werden heutzutage geringere Strahlendosen verwendet, um aussagekräftige Bilder zu erstellen. Dadurch wird die gesamte Strahlenbelastung reduziert und auch weniger Strahlung in die umliegenden Organe und Körperregionen gestreut.

Aufgrund dieser Entwicklungen verzichten wir am SRO auf die Anwendung von Röntgenschürzen und anderen Schutzmitteln wie Hodenkapseln, Linsenschutz oder Schilddrüsenschutz. Ausnahmen sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren und schwangere Patientinnen.

Diese Aussagen stützen sich auf neuste wissenschaftliche Publikationen, den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik und der eidg. Kommission für Strahlenschutz.

Falls Sie sich jedoch unsicher fühlen oder einen zusätzlichen Schutz wünschen, stellen wir Ihnen auf Wunsch weiterhin Schutzmittel zur Verfügung. Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an.

Strahlenschutz - Informationen für Patienten

Festhalten von Patienten

Gewisse Patienten (z. B. Kinder, gebrechliche oder ältere Patienten) müssen unter Umständen während der Röntgenuntersuchung unterstützt oder gehalten werden. Beruflich strahlenexponierte Personen (Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie, Ärzte usw.) dürfen Kinder, unruhige oder unstabil stehende Patienten nur dann halten, wenn diese während der Röntgenuntersuchung nicht fixiert werden können und keine anderen Personen zum Festhalten zur Verfügung stehen. Primär müssen dafür Angehörige oder Pflegepersonal beigezogen werden. Personen, die Patienten festhalten, erhalten entsprechende Schutzmittel (Mantelschürzen).

Die Schutzmittel müssen gemäss Herstellerangaben sachgerecht gelagert und gereinigt werden. Sie müssen mindestens einmal jährlich auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. (Röntgenverordnung Art.24)

Alle Schutzmittel müssen jährlich kontrolliert werden. Die Prüfung erfolgt mittels Computertomografie (CT). Zur Dokumentation erhalten Sie die Bilder mit einem QR-Code und einen vom BAG anerkannten Prüfbericht.

Die zu prüfenden Schutzmittel können in der Radiologie im Spital Langenthal am Abend oder am Wochenende abgegeben und am nächsten Morgen, beziehungsweise am Montag, wieder abgeholt werden. 

Ein Termin kann unter strahlenschutz(at)sro.ch oder 062 916 32 65 abgemacht werden.

Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme. 

Angebot externe Schutzmittelprüfung
 

Qualitätssicherung von Röntgengeräten

Wichtige Voraussetzungen für den optimalen Strahlenschutz sind die Sicherheit und die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Röntgeneinrichtungen sowie des Zubehörs. Gut ausgebildete Fachleute, im Speziellen die Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie, sorgen dafür, dass allfällige Störungen und Abweichungen rechtzeitig bemerkt werden. 

Mit der Inbetriebnahme kontrolliert ein Qualitätssicherungsprogramm das einwandfreie Funktionieren der Anlagen. Vor dem ersten Einsatz einer entsprechenden medizinischen Anlage oder eines bildgebenden Systems müssen eine Abnahmeprüfung und in der Folge periodisch Konstanzprüfungen durchgeführt werden. Wartungen mit anschliessender Zustandsprüfung erfolgen ebenfalls regelmässig. Hilfsmittel, wie beispielsweise Bleischürzen, werden in festgelegten Zeitabständen auf ihren Zustand überprüft und gegebenenfalls ersetzt.

 Am SRO führen wir die diversen Überprüfungen selbstverständlich gemäss der Strahlenschutzgesetzgebung durch. 

Informationen zur aktuellen Weiterbildungsperiode

Mit Inkrafttreten der neuen Strahlenschutzverordnung am 1. Januar 2018 verpflichtet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) alle Personen, die mit ionisierenden Strahlen arbeiten oder entsprechende Untersuchungen veranlassen, zur regelmässigen Fortbildung.

Aktuell befinden wir uns in der zweiten Fortbildungsperiode (2023–2027). 

In diesem Zeitraum sind alle Ärzte, z.B. Hausärzte, die Röntgenuntersuchungen nur verordnen, verpflichtet, mindestens vier Lektionen im Bereich Strahlenschutz zu absolvieren. Für Medizinische Praxisassistenten (MPA) sind acht Lektionen vorgeschrieben.

Alle Ärzte, die durchleuchten (z.B. Radiologen, Chirurgen, Kardiologen, Urologen,…) sind verpflichtet 8 Lektionen Weiterbildung im Bereich Strahlenschutz zu absolvieren. Ebenso das ganze Personal im OP, im Notfall und der Radiologie.

Die Radiologie des SRO bietet diese gesetzlich geforderte Weiterbildung sowohl für alle Mitarbeitende als auch für Hausärzte und ihre MPA's an. Die Kurse werden von internen sowie externen Fachpersonen durchgeführt und sind auf unserer Website publiziert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Online-Weiterbildungen zu buchen.

Wünschen Sie eine praktische Fortbildung in ihrer eigenen Praxis, dann dürfen sie sich gerne bei uns unter strahlenschutz(at)sro.ch melden.
 

Wann: Montag, 26. Januar 2026 um 17.15 Uhr im Vortragssaal SRO

Dozent: PD Dr. med. Christian Spies

Thema: Update «Handchirurgie» Welche Bildgebung ist vor und nach der OP notwendig und sinnvoll?

Hausarztpraxen, die über kein eigenes Röntgengerät verfügen, haben die Möglichkeit, mit uns einen Lehrverbund einzugehen. So können MPA-Lernende die gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungsstunden im Bereich Radiologie direkt bei uns absolvieren.

Das Praktikum findet über die gesamte dreijährige Ausbildungszeit verteilt statt – in der Regel an einem Tag pro Monat in unserer Radiologieabteilung.

Ergänzende Ausbildung ausserhalb des Lehrbetriebs

Vertrag Röntgenausbildung für MPA in Ausbildung

MPA's aus Hausarztpraxen, die die EKA-Ausbildung absolvieren, haben bei uns die Möglichkeit, die geforderten 50 Röntgenaufnahmen innerhalb kurzer Zeit zu erstellen – in der Regel innerhalb von 2 bis 3 Tagen.

Dieses kompakte Praktikum erleichtert eine rasche Erfüllung der praktischen Anforderungen und ermöglicht eine frühere Anmeldung zur Qualifikationsprüfung (QV).

Vertrag Röntgenausbildung für MPA EKA (erweiterte konventionelle Aufnahmen)
 

Kontakt und Anmeldung

Möchten Sie sich bei uns für eine Fortbildung oder Schutzmittelkontrolle anmelden? Füllen Sie bitte das entsprechende Formular aus oder nehmen Sie per Email mit uns Kontakt auf.

Radiologie / Strahlenschutz
Hauptgebäude / EG
T 062 916 32 65
strahlenschutz(at)sro.ch

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Weitere Informationen

Arzt hält ein Herz in der Hand

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Unsere Fachpersonen sind gerne für Sie da. Melden Sie sich bei uns.

Dr. Philipp Kamm, Chefarzt Radiologie

Röntgen, MRI & Co.

Je genauer die Diagnose, umso abgestimmter die Behandlung. Dabei sind bildgebende Verfahren ein wesentlicher Beitrag in der ärztlichen Beurteilung. Dr. Philipp Kamm erklärt welche Möglichkeiten heutzutage zur Verfügung stehen.

Patient im Gespräch mit dem Arzt

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