Krampfadern – Ursachen und Behandlung

Im Frühling sind die ungeliebten Besenreiser und Krampfadern besonders störend. Häufig sind die geschlängelten Venen nicht nur ein ästhetisches Problem.

Hauptursache bei Venenleiden ist keineswegs das Überschlagen der Beine im Sitzen, sondern zu 90 Prozent die Genetik, die von einer Generation zur anderen weitervererbt wird. Während einige kaum Beschwerden haben, leiden andere unter schweren, müden Beinen. Wenn Krampfadern Schwellungen verursachen, Venenentzündungen, Hautveränderungen oder gar «offene Beine» auftreten, ist eine umfassende Abklärung wichtig.

Bei Beschwerden überweist der Hausarzt die Patienten für eine Abklärung an Dr. med. Silvia Gretener, Belegärztin Angiologie im Spital Langenthal. Mittels Ultraschall (Duplexsonografie) wird der Blutfluss im Körper abgebildet. Die doppelte Funktion besteht darin, dass Verstopfungen, die Flussrichtung in den Venen und deren Verlauf sichtbar werden. Basierend auf dem individuellen Untersuchungsbefund der Angiologin erhalten die Chirurgen eine Art «Schnittmuster», um den exakten Operationsverlauf festzulegen.

«Faktoren wie Schwangerschaft und Übergewicht begünstigen die Entstehung von Krampfadern oder können das Leiden verschlimmern.»

Angiologie und Chirurgie gehen Hand in Hand
In enger Zusammenarbeit findet das eingespielte Ärzteteam mit Dr. med. Silvia Gretener und den Chirurgen und Chirurginnen im Spital Langenthal für jeden Patienten eine massgeschneiderte Behandlungsmethode. Unter anderem bietet Dr. med. Helga Würbel in ihrer allgemein-chirurgischen Praxis und als Belegärztin im Spital Langenthal nebst den schon üblichen Operationstechniken noch eine spezielle Verödungstechnik an. Bei dieser ist kein Leistenschnitt mehr nötig. «Jede Behandlungsmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Beispielsweise spielen Übergewicht, das Ausmass der Krampfadern, Voroperationen oder Komplikationen wie Venenentzündungen eine Rolle, welche Methode ich einer Patientin empfehle», erklärt Silvia Gretener. Der stellvertretende Chefarzt Chirurgie Dr. med. Dominik Lüdi leitet die Wundambulatorien der SRO AG und behandelt deshalb häufig Krampfadern, die als Komplikation schon zu schweren Hautschäden geführt haben.

Was sind Krampfadern (Varizen)?
In gesunden Venen ermöglichen sich öffnende und schliessende Klappen den Transport des Blutes gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen. Verlieren diese Klappen ihre Schliessfähigkeit, kommt es zum Rückfluss. Dadurch weiten sich die Venen. Als Konsequenz bilden sich Besenreiser und Krampfadern. Männer sind deutlich weniger betroffen als Frauen. Faktoren wie Schwangerschaft und Übergewicht begünstigen die Entstehung von Krampfadern oder können das Leiden verschlimmern.

Klassische Krampfadernoperation: Stripping
Die Methode Nummer eins heisst Stripping. Im Spital Langenthal wird die häufige Krampfadernoperation üblicherweise in Teilanästhesie durchgeführt. Nach einem kleinen Schnitt in der Leiste (grosse Stammvene) oder in der Kniekehle (kleine Stammvene) werden die Verbindungen zwischen den oberflächlichen Krampfadern und der tiefen Beinvene getrennt; man spricht von einer Crossektomie. Das Stripping bezeichnet das Entfernen der Stammvenen. Seitenäste werden durch kleinste Hautschnitte mit einem Häkchen herausgezogen. Eine Operation kann bis zu zwei Stunden dauern. Auch wenn man an der Oberfläche operiert, erfordert der Eingriff grösste Sorgfalt und Präzision, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Je nach Veranlagung verändern sich die verbleibenden Venen wieder zu Krampfadern, z. B. in der Schwangerschaft. Unser Körper kann auch neue Gefässe, sogenannte echte Rezidive, bilden.

Verödung (Sklerosierung)
Besenreiser und netzartige Krampfadern können durch chemische Substanzen verödet werden. Das Veröden eignet sich besonders für versteckte Venen oder inoperable Patienten mit Begleiterkrankungen sowie für Besenreiser. In einer meist mehrmaligen Behandlung wird das Verödungsmittel in die Varizen eingespritzt. Dadurch verkleben die Gefässwände und aus der Vene bildet sich ein funktionsloser Strang. Nach dem minimal schmerzhaften Prozess können kleine Venenentzündungen auftreten.

«Jede Behandlungsmethode hat ihre Vor- und Nachteile.»

Hier gilt es zwischen ästhetischer und medizinisch indizierter Verödung zu unterscheiden. In den allermeisten Fällen sind die Besenreiser ein kosmetisches Problem, ohne Schmerzen zu verursachen. Daher wird die Behandlung von der Krankenkasse nicht übernommen. Auch hier ergänzen sich die Ärzte sehr gut, Helga Würbel und Silvia Gretener führen beide ästhetische und medizinische Verödungen durch.

Behandlung mit Radiofrequenz (Endovenöse Thermo-Ablation)
Dieses schonende, minimalinvasive Verfahren erfordert keinen Leistenschnitt. Im Spital Langenthal bietet Helga Würbel als Einzige die Radiofrequenztherapie an. Ultraschallkontrolliert wird ein Katheter über einen Nadelstich in die Stammvene eingeführt, welche hochgradig erhitzt wird. Die verstopfte Vene schrumpft und zurück bleibt ein Narbenstrang, der sich nach einiger Zeit abbaut. Weil nur die Stammvene behandelt wird, müssen Seitenastvarizen zusätzlich «gehäkelt» werden wie beim Stripping. Diese Methode ist ebenso effektiv wie die klassische Varizenoperation, jedoch nicht für alle Patienten geeignet, insbesondere nicht für jene mit wiederauftretenden Varizen.

In geeigneten Fällen führt Silvia Gretener eine Therapie mit dem Lasertkatheter durch. Sowohl nach einer Operation als auch nach der Verödung gilt: viel gehen, gut auf die Beine hören und diese zwischendurch hochlagern. Ein Muss ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen während vier Wochen.

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