Schmerz Begleiter

Rückenschmerzen kennt Peter Schönmann (63) seit seinem 15. Lebensjahr. Im Lauf der Jahre hat er die verschiedensten Medikamente und Therapien ausprobiert, doch erst mit der professionellen Hilfe der SRO-Schmerzklinik erreicht er endlich das Ziel, von dem er so viele Jahre geträumt hat: ein (fast) schmerzfreies Leben.

«Rückenschmerzen sind uncool!» Zu diesem Schluss kommt Peter Schönmann schon relativ bald, denn wenn man als junger Mensch anderen erzählt, dass man Rückenprobleme hat, wird man kaum ernst genommen. «So habe ich versucht, meine Rückenschmerzen zu ignorieren, da ich extrem gerne Sport machte und sehr aktiv war», erzählt Peter Schönmann.

Erste Station: Chiropraktiker
«Als ich mit etwa 25 Jahren einen extremen Hexenschuss hatte, empfahlen mir Freunde, doch mal einen Chiropraktiker aufzusuchen.» Dies tut er auch und nach etwa fünf Behandlungen tritt tatsächlich eine spürbare Besserung ein. Doch trotz regelmässiger Behandlungen ist der inzwischen verheiratete junge Mann in seinem Alltag als Lehrer noch immer sehr stark eingeschränkt. «Diese Einschränkungen hatten natürlich auch Auswirkungen auf meine Frau und die gemeinsamen Aktivitäten in unserer Freizeit», merkt der heute 63-Jährige an. «Ich bin unendlich dankbar, dass meine Frau Marianne immer enormes Verständnis für meine Situation hatte und diese immer geduldig mit mir zusammen getragen hat.»

Unsicherheit macht sich breit
Dadurch, dass auf Röntgenbildern nichts zu erkennen ist, was die permanenten Schmerzen erklären könnte, macht sich bei Peter Schönmann langsam Unsicherheit breit: «Ich wusste einfach nicht, was mit mir los ist und was die Ursache für die ständigen Schmerzen sein könnte. Ich war in dieser Zeit sehr mit mir selber beschäftigt, reagierte anderen gegenüber ungeduldig und entwickelte irgendwann weitere Krankheitsbilder, unter anderem auch Migräne.» Als die manuellen Behandlungen beim Chiropraktiker nicht mehr den gewünschten Erfolg bringen, setzt dieser Schmerzmittel in Form von Tabletten und Kortison-Spritzen ein, die Peter Schönmann jedoch auch nur kurzzeitig Linderung bringen.

Schmerzmittel – auf Dauer keine Lösung
Peter Schönmann ist etwa 50 Jahre alt, als er die Behandlung beim Chiropraktiker abbricht und während der folgenden fünf Jahre versucht, irgendwie mit Schmerzmitteln über die Runden zu kommen. «Eines Tages habe ich die Packungsbeilagen der verschiedenen Schmerzmittel gelesen... Da stellt man sich dann schon die Frage, ob man seinem Körper diese Nebenwirkungen wirklich antun will», meint Peter Schönmann nachdenklich. Diese Bedenken äussert er auch gegenüber seinem Hausarzt, der ihn schliesslich vor etwa fünf Jahren ans damalige SRO-Rückenzentrum in Niederbipp überweist.

Alternativen
«Dort ist zum ersten Mal ein MRI gemacht worden», erzählt der pensionierte Lehrer weiter, «und ich hatte die grosse Hoffnung, endlich eine Erklärung für meine Schmerzen zu bekommen.» Doch der Arzt stellt lediglich dem Alter entsprechende Veränderungen und Abnutzungen im normalen Rahmen fest. Jedoch fügte er den für Schönmann wichtigsten Satz hinzu, den er bis dahin von keinem Arzt gehört hat: «Auf dem Röntgenbild sieht man die Schmerzen nicht.» Zum ersten Mal fühlt sich Schönmann ernst genommen und die ihm empfohlene Therapie mittels Infiltrationen beginnt – leider ebenfalls mit mässigem Erfolg. So geht die Odyssee weiter nach Bern zu einem Spezialisten, der die Nervenenden veröden soll, um den Schmerz zu «unterbrechen». Leider bleibt auch diese Therapieform ohne Erfolg, genau wie alle anderen alternativen Methoden wie Akupressur, Akupunktur oder diverse mentale Therapieformen auch.

Schmerztherapie als rettende Empfehlung
Vor etwa einem Jahr spricht Peter Schönmann mit seinem Hausarzt noch einmal über seine noch immer anhaltenden, starken Rückenschmerzen. Durch die Frühpensionierung kann er zwar inzwischen nach qualvollen Nächten etwas länger schlafen, ansonsten hat sich jedoch nichts verändert. So schickt ihn der Hausarzt zur umfassenden Abklärung zum Schmerzspezialisten Christian Wölfel im SRO.

Ganz anderer Ansatz
Peter Schönmann erinnert sich: «Bereits der erste Termin mit Dr. Wölfel lief komplett anders ab als alles, was ich bisher erlebt hatte. Statt der üblichen 15 Minuten dauerte dieses erste Gespräch 90 Minuten und war äusserst umfassend: Schlaf, Ernährung, Stress und viele andere Themen wurden angesprochen. Es war ihm wichtig, mir neue Wege zu zeigen.» Und das Schlafverhalten war auch das erste Thema, das man gemeinsam angepackt hat: Durch schmerzdistanzierende Medikamente in einer sehr kleinen Dosis erreichte Peter Schönmann einen besseren, tieferen und längeren Schlaf, was sich tagsüber positiv auf sein Schmerzempfinden auswirkt. Hinzu kommt eine gezielte Physiotherapie mit Muskelaufbau, um die Schmerzen zusätzlich zu reduzieren.

«Heute mache ich nicht mehr das, was ich will, sondern das, was ich kann.»

Erfolg schnell spürbar
Diesmal lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten: «Auf der Schmerzskala von 1 bis 10 lag ich immer etwa bei 7 bis 8. Schon bald war ich bei einer 5, was die erste positive Erfahrung seit vielen Jahren für mich war. Der zusätzliche Einsatz des sogenannten TENS-Gerätes (Transkutane elektrische Nervenstimulation), welches mittels Impulsen gezielt die Weiterleitung von Schmerzreizen unterbricht, brachte ebenfalls einen sofort spürbaren Erfolg – bis heute.»

Ein neuer Alltag
Seit etwa sechs Monaten ist auch ein Fitnesstraining wieder möglich, ebenfalls mit ganz speziellen Übungen zum Aufbau der Muskulatur «Dadurch komme ich auf der Schmerzskala mittlerweile auf eine 2, manchmal sogar auf eine 1», freut sich Peter Schönmann. «Dies sind geschenkte Tage, an denen ich aktiv bin, wandern gehe oder eine Ausstellung besuche.» Und dies alles ohne Medikamente oder Schmerzmittel. «Ich kann das Leben wieder geniessen. Natürlich gibt es auch schlechte Tage, aber ich weiss, dass es wieder besser wird. Daher kann ich diese Tage akzeptieren und sie ruhig angehen. Ich lasse mich nicht mehr stressen – auch nicht von meinen eigenen Erwartungen an mich selber.»

Neue Massstäbe
Und genau das hat Peter Schönmann lernen müssen: Nicht mehr das zu tun, was er will, sondern die Dinge, die er kann. «Man muss auch lernen, nicht mehr alles auf einmal machen zu wollen, sondern Tätigkeiten zu unterbrechen, sich auszuruhen und am nächsten Tag weiterzumachen.»

Nicht aufgeben!
Peter Schönmann möchte mit seiner Erfahrung anderen Mut machen: «Wenn man unter Schmerzen leidet, sollte man auch darüber sprechen – aber mit den richtigen Menschen. Nur dann wird man ernst genommen und bekommt die Hilfe, die man braucht. Denn gute Gespräche können vieles auslösen. Und ich habe gelernt, dass Schmerz einen im Leben auch positiv beeinflussen und weiterbringen kann.» Daher lohnt es sich, dem Schmerz immer wieder die Stirn zu bieten – jeden Tag.

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