Ärztlicher Tipp: Blasenentzündung

Jede zweite Frau erleidet mindestens einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung bzw. einen Harnwegsinfekt. Wie entsteht dieser und wie kann er behandelt werden? Gibt es vorbeugende Massnahmen, die helfen?

Ursachen und Symptome
In ca. 90 % aller Fälle wird eine Blasenentzündung oder Harnwegsinfektion durch im Darm vorkommende Bakterien ausgelöst. Grund dafür sind meistens Schmierinfektionen aus dem Darm mit Aufsteigen der Bakterien via Harnröhre in die Blase, wo sie sich an der Schleimhaut festsetzen und so eine Entzündung verursachen. In sehr seltenen Fällen sind Viren oder Parasiten die Ursache.

Die typischen Symptome sind Brennen oder Stechen beim Wasserlösen sowie häufiger oder veränderter, zum Teil unkontrollierbarer Harndrang. In vielen Fällen riecht der Urin unangenehm, sieht dunkler aus und es kann auch Blut enthalten sein.

Wie diagnostiziert man eine Blasenentzündung?
Man führt einen Schnelltest durch, den sogenannten Urinstreifentest. Dabei wird ein spezieller Streifen in möglichst frischen Urin eingetaucht und es zeigt sich, bei einer bestehenden Entzündung, eine entsprechende Verfärbung auf dem Teststreifen.

Mögliche Behandlung
In der Regel sind Antibiotika das Mittel der Wahl, teilweise sogar eine Kurzzeittherapie von nur einem Tag. Auch entzündungshemmende Schmerzmittel sowie krampflösende Medikamente können die Symptome lindern.

Eine weitere Möglichkeit zur Therapie ist D-Mannose, ein einfacher, natürlicher Zucker (Fertigpulver), den man in Apotheken und Drogerien erhält. Er bindet die Bakterien, sodass sich diese nicht mehr in der Schleimhaut festsetzen können. Sie werden mit dem Urin ausgeschieden. Viel trinken!

Vorbeugen – aber wie?

  • D-Mannose kann auch als Prophylaxe eingesetzt werden
  • Cranberry-Saft (Preiselbeersaft) hat eine ähnliche Wirkung wie D-Mannose (täglich trinken oder Dragées einnehmen)
  • Viel trinken, Unterkühlung des Unterleibes vermeiden
  • Nach sexueller Aktivität immer die Blase entleeren, da auch diese ein Auslöser für wiederholte Infekte bei Frauen sein kann
  • Frauen in oder nach den Wechseljahren können auf ärztliche Verordnung eine Hormonsalbe zum Aufbau und zur Stärkung der genitalen Schleimhäute verwenden

Wichtig
Bei vermehrtem Auftreten von Blasenentzündungen sollten vom Arzt weitere Abklärungen vorgenommen werden. Immer speziell zu betrachten sind Harnwegsinfekte bei Kindern, Schwangeren und Senioren.

Dr. med. A. Steinmann, Stadthofpraxis, Wangen an der Aare

zurück zur Übersicht

Tip-A-Friend

Seite Empfehlen

Seite weiterempfehlen

captcha